Vereinskonto eröffnen: Welches Konto für Vereine ist das Beste?

Vereinskonto eröffnen: Welches Konto für Vereine ist das Beste?

Zuletzt aktualisiert am 7. März 2024
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Ein Vereinskonto zu eröffnen, ist gar nicht einmal so leicht. Denn nur wenige Banken bieten hierfür eigene Kontomodelle an. Die beste Bank für ein Konto für Vereine ist letztlich die, bei der die Kontoführungsgebühren und weiteren Entgelte die Kasse nicht übermäßig belasten, aber auch zur Art des Wirtschaftens passen. Das kann je nach Anspruch die Filialbank sein, aber auch die Direktbank.

Vereinskonto Vergleich: 8 Girokonten für Vereine im Überblick (03/2024)

Wir haben dir die besten Angebote zusammengestellt, damit die Vereinskasse durch Kontoführung und Nebenkosten nicht über Gebühr strapaziert wird.

Hinweis nach § 18 Abs. 6 Zahlungskontengesetz: Bitte beachte, dass dieser Vergleich keinen kompletten Marktüberblick darstellt.

Was ist ein Vereinskonto?

Bei einem Vereinskonto handelt es sich um ein Girokonto, das für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs eines Vereins genutzt wird.

Der eingetragene Verein (e. V.) gilt als juristische Person und ist somit der Kontoinhaber. Verwaltet wird dieses Vereinsgirokonto vom Schatzmeister oder Kassenwart. Das ermöglicht Transparenz und Flexibilität in der Abwicklung der Vereinsgeschäfte.

Vollmacht bei einem Vereinskonto

Bei der Kontoeröffnung wird festgelegt, ob nur ein Vorstandsmitglied zeichnungsberechtigt ist oder für jede Transaktion die Unterschrift von allen benötigt wird. Letztlich bleibt es jedem Verein selbst überlassen, wie die Vollmachten für das Vereinsgirokonto verteilt werden. Eine entsprechende Vorschrift im Vereinsrecht hierzu gibt es nicht.

Viele Vereine geben sich allerdings eine Geschäfts- oder Finanzordnung, die genau die einzelnen Verantwortlichkeiten und Vollmachten festlegt.

Veruntreuung von Vereinsgeldern – was ist zu tun?

Leider kommt es immer wieder vor, dass ein Vorstandsmitglied seine Vollmacht missbraucht und Vereinsgelder in die eigene Tasche wirtschaftet. Der Verein leitet in diesem Fall eine Buchprüfung und den Ausschluss des Mitgliedes ein. Oft wird Strafanzeige gestellt. Hier kommt es auf den Einzelfall an, ob es sich um Betrug § 263 StGB, Untreue § 266 StGB, Urkundenfälschung § 267 StGB oder Unterschlagung § 246 StGB handelt.

Mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe, die bei bislang nicht Vorbestraften oft zur Bewährung ausgesetzt wird, ist zu rechnen. Bei der Bemessung des Strafmaßes ist die Höhe des Schadens sowie die Nachweisbarkeit der einzelnen Aktionen maßgeblich.

Was kostet ein Vereinskonto?

Wenn du ein Vereins-Konto eröffnen musst, solltest du dich im Vorfeld genau über Kosten informieren. Schließlich möchte jeder Verein ein möglichst günstiges Bankkonto führen.

Fragen, die bei der Recherche wichtig sind, lauten:

  • Wie hoch sind die Kontoführungsgebühren?

  • Welche Kosten entstehen für beleglose und beleghafte Überweisungen?

  • Werden Girokarten ausgehändigt und welche Kosten entstehen?

  • Ist eine Kreditkarte für den Verein nötig und falls ja, welche Konditionen werden geboten?

  • Kann kostenlos Bargeld abgehoben werden oder steht eine bestimmte Anzahl pro Monat an kostenfreien Abhebungen zur Verfügung? Falls nicht: Welche Kosten entstehen pro Abhebung?

  • Welche Modalitäten gelten für Bargeldeinzahlungen?

  • Können Daueraufträge eingerichtet werden?

  • Kann das Lastschriftverfahren für den Einzug von Mitgliedsbeiträgen genutzt werden?

  • Entstehen weitere Kontogebühren, auch einmalige, für Gemeinschaftsvollmachten oder Ähnliches?

Gibt es ein kostenloses Konto für Vereine?

Gerade, wer als Verein gute Zwecke unterstützt, möchte jeden Cent in seine Projekte fließen lassen und bevorzugt daher ein kostenloses Konto für Vereine.

Gratis wird das Vereinskonto für eingetragenen Vereine aktuell bei der Deutschen Skatbank angeboten. Für bestimmte Dienstleistungen können trotzdem bei kostenloser Kontoführung gewissen Entgelte entstehen.

Bei welcher Bank wird ein Konto für Vereine angeboten?

Das Vereinskonto in der Filialbank

Bankkonto für Vereine sind klassische Domänen der Volksbanken und Sparkassen. Das hat einfach den Hintergrund, dass früher etwa Mitgliedsbeiträge für den Sport- oder Schützenverein vom Kassenwart direkt an der Haustür der Mitglieder kassiert und zur Bank im Ort gebracht wurden. Kostenlos sind diese Vereinskonten in der Regel nicht. Neben den Kontoführungsgebühren entstehen zum Beispiel auch Kosten für Überweisungen.

Im Prinzip handelt es sich dabei um ein normales Geschäftskonto und nicht um einen Gemeinschaftskonto. In unserem Vereinskonto Test hat sich gezeigt, dass bei Regionalbanken wie Sparkasse oder Volksbank jedoch günstigere Konditionen möglich sind, wenn ein Verein seinen Mehrwert vor Ort unterstreicht und einen guten Zweck verfolgt. Solche Details lassen sich im Gespräch mit dem Kundenberater klären.

Der große Vorteil einer Filialbank liegt darin, dass Mitgliedsbeiträge oder Spenden direkt am Schalter eingezahlt werden können. Natürlich steht dir auch das Onlinebanking des jeweiligen Institutes zur Verfügung. Allerdings bietet nicht jede Filialbank ein Vereinskonto an.

Tipp: Gerade Sparkassen und Volksbanken treten immer wieder als Sponsor von Vereinsveranstaltungen auf. In diesem Fall lohnt sich der persönliche Kontakt.

Das Vereinskonto in der Direktbank / Online-Bank

Vereine, deren Mitglieder Beiträge und Spenden lediglich überweisen und die alle Transaktionen online abwickeln können, finden bei Direktbanken eine Alternative zum Konto für den Verein.

Hier fallen in der Regel niedrigere oder auch gar keine Kontoführungsgebühren an. Allerdings erlaubt auch nicht jede Internetbank, ein Vereinskonto online zu führen. Selbst wenn die allgemeinen Geschäftsbedingungen das Konto eines Vereins nicht ausschließen, weil alle Rechtsformen für ein Geschäftskonto zugelassen sind, kommt es in der Praxis doch immer wieder zu Ablehnungen.

Bei der Auswahl solltest du dich daher auf Banken konzentrieren, die direkt mit einem Vereinskonto werben.

Konto für gemeinnützige Vereine

Nicht jeder Verein hat die Gemeinnützigkeit. Zur Eröffnung eines Vereinsgirokontos ist das jedoch kein Hindernis, denn jeder Verein benötigt ein eigenes Konto.

Sobald ein Eintrag im Vereinsregister und somit das Kürzel e. V. vorhanden ist, kann die Eröffnung eines Kontos für den Verein beantragt werden.

Ein Verein, der sich in Gründung befindet und somit noch nicht rechtsfähig ist, kann in der Regel problemlos ein Konto eröffnen. Der Bank ist dann ein Exemplar der Satzung auszuhändigen.

Vereinskonto eingetragener Verein (e. V.)

Ein eingetragener Verein (e. V.) stellt eine juristische Persönlichkeit dar und kann somit Inhaber eines Kontos werden.

Das Vereinskonto läuft auf den Namen des Vereins, zum Beispiel „Katzenfreunde e. V.“. Legt die Satzung nichts anderes fest, müssen alle Vertretungsberechtigten zur Kontoeröffnung anwesend sein, beziehungsweise sich durch ihren Ausweis im Videoidentverfahren legitimieren.

Hinweis: Viele Banken machen ein kostenloses Vereinskonto davon abhängig, ob der Verein eingetragen ist oder nicht.

Vereinskonto nicht eingetragener Verein

Ein Vereinskonto ohne e. V. kann gegen Vorlage der Satzung und/oder des letzten Versammlungsprotokolls eröffnet werden. Unter Umständen sind die Kontoführungsgebühren höher.

Ohne Satzung bleibt lediglich die Möglichkeit, dass ein Mitglied ein privates Zweitkonto eröffnet, über das die Vereinsgeschäfte abgewickelt werden. Das hat den Nachteil, dass im Schadensfall das Mitglied mit seinem Privatvermögen haftet.

Ein Vereinskonto eröffnen: So geht's!

Zur Kontoeröffnung eines Vereins müssen die Personen anwesend sein, die gemäß der Satzung als Vertreter des Vereins festgelegt wurden. Alternativ kann ein Vertreter zur Bank gehen oder das Konto online eröffnen, der die Legitimation aller bevollmächtigten Personen besitzt.

Auf dem Antrag werden alle verfügungsberechtigten Personen ausgewiesen. Zudem wird festgelegt, ob der Verein sich für eine Einzelverfügung (ODER-Konto) oder eine gemeinschaftliche Verfügung (UND-Konto) entscheidet. Im Vereinsbereich ist das UND-Konto die gängige Variante.

Die folgenden Unterlagen müssen eingereicht oder bei einer Internet-Bank hochgeladen werden:

  • beglaubigter Auszug aus dem Vereinsregister

  • bei älteren Vereinen Protokoll der letzten Sitzung, aus dem die Namen der aktuellen Vereinsvertreter hervorgehen

  • bei neu gegründeten Vereinen, die noch auf ihren Eintrag warten: Protokoll der Gründungsversammlung

  • Personalausweis des/der Bevollmächtigten

Wird das Konto für Vereine online eröffnet, erfolgt die Legitimation per VideoIdent. Ist die Eröffnung des Vereinsgirokontos erfolgreich, kann das Konto gleich im Anschluss genutzt werden. Die zugehörigen Karten werden innerhalb von ein paar Tagen per Post zugestellt.

Über die Grenze: Ein Vereinskonto in Österreich und in der Schweiz eröffnen

Die Deutschen sind zwar Vereinsweltmeister, denn nirgendwo sonst sind mehr Einwohner in einem Verein oder Club organisiert, doch auch bei den Nachbarn herrscht ein reges Vereinsleben. Wie gestaltet sich dort die Situation eines Vereinskontos?

Österreich

Vereine in Österreich müssen eingetragen und im Vereinsregister des BMI gemeldet sein. Um in Österreich einen Verein zu gründen, werden mindestens zwei Personen benötigt, in Deutschland sind es sieben. Zur Kontoeröffnung benötigt wird:

  • Vereinsregisterauszug

  • Vereinsstatuten

  • Organschaftliche Vertreter des Vereins für die Legitimation

  • Kontaktdaten und Unterschrift aller vertretungsberechtigten Personen

Bei den Filialbanken werden Vereine aufgefordert, ein auf ihre Bedürfnisse zurechtgeschnittenes Geschäftskonto zu führen. Das bedeutet, die Kontoführung ist oft nicht gratis. Auch hier kann bei Regionalbanken versucht werden, mit Verhandlungsgeschick einen Discount zu erreichen. Bei den Direktbanken bietet Holvi in Österreich ebenfalls ein gratis Konto für Vereine an.

Schweiz

Direktbanken konnten den Schweizer Markt bislang noch nicht erobern. Dafür bieten erfreulich viele Filialbanken wie die Raiffeisenbank ein kostenloses Vereinskonto an.

Ansonsten empfiehlt es sich, die Angebote je nach Kanton zu prüfen. Denn ein Baseler Verein hat andere Auswahlmöglichkeiten als ein Verein in Luzern.

Um günstig an ein Vereins-Girokonto zu kommen, ist es empfehlenswert, vor Ort entsprechende Beratungstermine auszumachen. Um von vergünstigten oder kostenlosen Konditionen zu profitieren, ist es wichtig, dass ein Verein über Statuten verfügt.

5 Tipps, wie Vereine mit Banken umgehen sollten

Auch in Banken arbeiten nur Menschen und so kann es leicht zu Fehlern kommen. Belasten die das Vereinskonto, ist es ärgerlich. So kommt dein Verein zu seinem Recht:

5 Tipps, wie Vereine mit Banken umgehen sollten

1. Verlange ungerechtfertigte Buchungskosten zurück
2. Zinsschadenerstattung bei zu späten Gutschriften
3. Zahle keine Gebühren für einen Freistellungsauftrag
4. Dauerauftrag und Überweisung nicht eingelöst
5. Fehlbuchungen

Fazit

Ein Vereinskonto ist notwendig, um die Geschäfte eines Vereins sauber zu führen. Um das Budget jedoch nicht über Gebühr zu belasten, solltest du in unserem Vergleich unbedingt die einzelnen Angebote unter die Lupe nehmen. Das gilt nicht nur für die Offerten der Internetbanken, sondern auch die Konditionen von regionalen Anbietern wie Sparkasse oder Volksbank.

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Mit umfangreicher Erfahrung in Finance & Accounting biete ich zusammen mit unserem Redaktionsteam auf Geschaeftskonten24.net wertvolle Ratschläge und tiefgreifende Analysen zu verschiedenen Geschäftskonten, um anderen bei der Auswahl des optimalen Businesskontos zu helfen. Unser Ziel ist es, eine zuverlässige und informative Ressource für alle Geschäftskunden zu sein.

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